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Fussgängerunfälle bei Kindern

Kinder bis 14 Jahre verunfallen im Strassenverkehr besonders häufig schwer, wenn sie zu Fuss unterwegs sind. Als Fussgängerinnen und Fussgänger haben sie ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko.
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  • Unfallgeschehen
  • Unfall- und Verletzungsrisiko
  • Unfallmerkmale
  • Unfalltypen und Unfallursachen
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Ausgangslage

Im Jahr 2024 wurden auf Schweizer Strassen 73 Kinder bis 14 Jahre schwer verletzt und 8 getötet, als sie zu Fuss oder mit einem fahrzeugähnlichen Gerät – z. B. Trottinett – unterwegs waren. Insgesamt ist rund die Hälfte der schweren Personenschäden im Strassenverkehr in dieser Altersgruppe auf Fussgängerunfälle zurückzuführen.

Die Zahl der schweren Fussgängerunfälle von Kindern war im Jahr 2024 um rund ein Viertel niedriger als 2015.

Unfallgeschehen

Insgesamt sind 16 % der schwer verletzten und 9 % der getöteten Fussgängerinnen und Fussgänger 14 Jahre alt und jünger. Dies entspricht ihrem Bevölkerungsanteil von 15 %, wenn es um die Schwerverletzten geht. Betrachtet man die Getöteten in dieser Altersgruppe, liegt dies unter ihrem Bevölkerungsanteil.

Unfall- und Verletzungsrisiko

Das kilometerbezogene Risiko, als Fussgängerin oder Fussgänger schwer zu verunfallen, ist für Kinder deutlich erhöht – bei Kindern ist es rund doppelt so hoch wie bei der Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen.

Fussgängerinnen und Fussgänger haben pro zurückgelegte Personenkilometer ein geringeres Risiko, schwer zu verunfallen als Velofahrerinnen und Velofahrer. Dies gilt auch für Kinder: Bei den 6- bis 14-Jährigen ist das Unfallrisiko zu Fuss um rund ein Drittel geringer als mit dem Velo.

Unfallmerkmale

Schwere Fussgängerunfälle von Kindern bis 14 Jahre weisen u. a. folgende Merkmale auf:  

  • Die Kinder verursachen fast die Hälfte ihrer schweren Fussgängerunfälle selbst. Dieser Wert ist deutlich höher als bei den älteren Altersgruppen, bei denen dieser Anteil bei einem Viertel liegt.
  • 6 von 10 Fussgängerunfällen von Kindern betreffen Jungen. Bei den über 14-Jährigen ist das Verhältnis zwischen Männern und Frauen umgekehrt.
  • Ein Drittel der schweren Fussgängerunfälle von Kindern passiert mit fahrzeugähnlichen Geräten (fäG), z. B. einem Trottinett.
  • Über 90 % der schweren Fussgängerunfälle von Kindern ereignen sich innerorts, fast gleich viele wie bei den übrigen Fussgängerinnen und Fussgängern.
  • Ein Drittel der Fussgängerunfälle von Kindern passiert auf Fussgängerstreifen; dies ist deutlich weniger als bei den anderen Altersgruppen.
  • Zu den meisten schweren Fussgängerunfällen kommt es bei Tageslicht. Dies gilt auch für Kinder (86 %).

Unfalltypen und Unfallursachen

Unfälle auf den öffentlichen Verkehrsflächen gelten nur dann als Strassenverkehrsunfälle, wenn mindestens ein Fahrzeug beteiligt ist. Bei den in der amtlichen Unfallstatistik erfassten Fussgängerunfällen handelt es sich deshalb um Kollisionen.

Hintergrund: Unfälle mit fahrzeugähnlichen Geräten (fäG) zählen in dieser Statistik ebenfalls zu den Fussgängerunfällen. Bei diesen Unfällen kommt es auch zu Selbstunfällen. Diese werden hier nicht berücksichtigt.

Kinder bei weniger als der Hälfte der Fussgängerkollisionen Hauptverursacher 

Schwere Kollisionen von Fussgängerinnen und Fussgängern aller Altersgruppen ereignen sich am häufigsten auf geraden Strecken, auch bei Kindern. Dabei handelt es sich vor allem um Querungsunfälle, auf und neben Fussgängerstreifen.

Bei einem Fünftel aller schweren Fussgängerkollisionen der 15-Jährigen und älteren sind die Fussgängerinnen und Fussgänger die Hauptverursachenden. Kinder sind jedoch in 45 % der schweren Kollisionen die Hauptverursacher.

Die mit Abstand häufigste Hauptursache bei schweren Fussgängerkollisionen ist die Vortrittsmissachtung, z. B. an Fussgängerstreifen. Sie wird überwiegend von den Kollisionsgegnern begangen – bei den verunfallten Kindern zu 92%, bei den anderen Altersgruppen zu 95 %.

Quellen

  • ASTRA: Strassenverkehrsunfälle (SVU) – Vollerhebung aller polizeilich registrierten Strassenverkehrsunfälle
  • BFS: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) – Gesamtschweizerische Erhebung aus Personenregistern der Gemeinden, Kantone und des Bundes
  • ARE/BFS: Mikrozensus Mobilität und Verkehr (MZMV) – Alle fünf Jahre durchgeführte telefonische Befragung zum Mobilitätsverhalten einer repräsentativen Stichprobe von zurzeit rund 55 000 Haushalten
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