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Motorradunfälle bei Erwachsenen

Jährlich verletzen sich in der Schweiz rund 680 Personen im Alter von 25 bis 64 Jahren bei Motorradunfällen schwer oder tödlich. Zwei Drittel dieser Unfälle sind selbst verursacht.
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  • Unfallgeschehen
  • Unfall- und Verletzungsrisiko
  • Unfallmerkmale
  • Unfalltypen und Unfallursachen
  • Quellen
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Ausgangslage

Im Jahr 2023 verletzten sich auf Schweizer Strassen 668 Erwachsene im Alter von 25 bis 64 Jahren beim Motorradfahren schwer oder tödlich. Insgesamt sind in dieser Altersgruppe rund 30 % der schweren Personenschäden im Strassenverkehr auf Motorradunfälle zurückzuführen.

Die Zahl der schweren Motorradunfälle der 25- bis 64-Jährigen war im Jahr 2023 um ein Viertel niedriger als im Jahr 2014; in allen anderen Altersgruppen sind die Unfallzahlen in diesem Zeitraum gestiegen.

Unfallgeschehen

Insgesamt sind 62 % der schwer verletzten und getöteten Motorradfahrenden zwischen 25 und 64 Jahre alt. Dieser Anteil ist damit deutlich grösser als der Bevölkerungsanteil dieser Gruppe von 56 %.

Unfall- und Verletzungsrisiko

Generell zeigt sich, dass Erwachsene im Alter von 25 bis 64 Jahren mit dem Motorrad ein geringeres kilometerbezogenes Risiko haben, schwer zu verunfallen als andere Altersgruppen. 

Im Vergleich zu anderen Mobilitätsformen – z. B. dem Autofahren – haben Motorradfahrende ein deutlich höheres Risiko pro Personenkilometer, schwer zu verunfallen. Bei den 25- bis 64-Jährigen ist dieses Risiko mit dem Motorrad rund 100-mal höher als mit dem Personenwagen.

Unfallmerkmale

Schwere Motorradunfälle von Erwachsenen im Alter von 25 bis 64 Jahren weisen u. a. folgende Merkmale auf:

  • Die 25- bis 64-Jährigen verursachen zwei Drittel ihrer schweren Motorradunfälle selbst. Bei den anderen Altersgruppen ist dieser Anteil kleiner.
  • 8 von 10 schweren Personenschäden entfallen wie in den anderen Altersgruppen auf Männer.
  • Fast alle schwer Verunfallten trugen wie in sämtlichen anderen Altersgruppen einen Motorradhelm. 
  • Die Hälfte der schweren Motorradunfälle passiert auf Innerortsstrassen. Auch bei den anderen Altersgruppen ist dies der Fall.
  • Die Unfallstellen verteilen sich bei den 25- bis 64-Jährigen wie bei den anderen Altersgruppen: 4 von 10 schweren Motorradunfällen ereignen sich auf geraden Strecken, 3 von 10 in Kurven und 3 von 10 an Verzweigungen. 
  • 8 von 10 schweren Motorradunfällen geschehen wie bei den anderen Altersgruppen bei Tageslicht. Der Anteil der Wochenendunfälle ist bei den 25- bis 64-Jährigen etwas höher als bei den anderen Altersgruppen.

Unfalltypen und Unfallursachen

Insgesamt sind etwas mehr als die Hälfte der schweren Personenschäden bei den 25- bis 64-jährigen Motorradfahrenden auf Kollisionen zurückzuführen. Bei den anderen Altersgruppen liegt dieser Anteil etwa bei der Hälfte.

Schleuder- und Selbstunfälle

Hinsichtlich der Unfallstelle bei schweren Schleuder- und Selbstunfällen von Motorradfahrenden gibt es kaum Unterschiede zwischen den 25- bis 64-Jährigen und den anderen Altersgruppen: 5 von 10 schweren Motorradunfällen ereignen sich in Kurven, 3 von 10 auf geraden Strecken und 1 von 10 an Verzweigungen. 

Die Hauptursachen für schwere Schleuder- und Selbstunfälle der 25- bis 64-jährigen Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer sind überhöhte Geschwindigkeit, Unaufmerksamkeit und Ablenkung sowie Alkoholkonsum. Im Vergleich zu den anderen Altersgruppen spielt bei den 25- bis 64-Jährigen Unaufmerksamkeit und Ablenkung eine kleinere, Alkoholkonsum eine grössere Rolle.

Kollisionen 

Je 4 von 10 schweren Kollisionen der 25- bis 64-jährigen Motorradfahrenden passieren auf geraden Strecken und Kurven sowie 2 von 10 an Verzweigungen, d. h. an Kreuzungen, Einmündungen oder im Kreisel. Diese Anteile sind bei den anderen Altersgruppen ähnlich.

Bei 60 % aller schweren Motorradkollisionen sind die Kollisionsgegner die Hauptverursachenden. 

Die mit Abstand häufigste Hauptursache bei schweren Motorradkollisionen ist die Vortrittsmissachtung, gefolgt von Unaufmerksamkeit und Ablenkung.

Bei Kollisionen mit Vortrittsmissachtung sind die Kollisionsgegner in rund 90 % der Fälle die Hauptverursachenden.

Bei schweren Kollisionen mit der Hauptursache Unaufmerksamkeit und Ablenkung sind die 25- bis 64-Jährigen in 6 von 10 Fällen Hauptverursachende, bei der Hauptursache Geschwindigkeit in 7 von 10 Fällen.

Quellen

  • ASTRA: Strassenverkehrsunfälle (SVU) – Vollerhebung aller polizeilich registrierten Strassenverkehrsunfälle
  • BFS: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) – Gesamtschweizerische Erhebung aus Personenregistern der Gemeinden, Kantone und des Bundes
  • ARE/BFS: Mikrozensus Mobilität und Verkehr (MZMV) – Alle fünf Jahre durchgeführte telefonische Befragung zum Mobilitätsverhalten einer repräsentativen Stichprobe von zurzeit rund 55 000 Haushalten
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