Ausgangslage
Im Jahr 2023 verletzten sich auf Schweizer Strassen 162 Kinder bis 14 Jahre schwer und 9 tödlich. Zwischen 2014 und 2023 hat die Zahl der schweren Personenschäden von Kindern insgesamt um rund 15 % abgenommen. Auch bei den 25- bis 64-Jährigen ist ein Rückgang zu verzeichnen, während bei den übrigen Altersgruppen eine Zunahme festzustellen ist.
Unfallgeschehen
Insgesamt werden in der Schweiz jedes Jahr rund 3900 Personen im Strassenverkehr schwer verletzt und 220 getötet. 4 % der Schwerverletzten und 2 % der Getöteten sind Kinder, bei einem Bevölkerungsanteil von 15 %.
Unfall- und Verletzungsrisiko
Schwere Strassenverkehrsunfälle von Kindern sind im Vergleich zu den anderen Altersgruppen selten und die Letalität eher gering: Von 10 000 verletzten Kindern sterben etwa 60.
Während jüngere Kinder vor allem zu Fuss schwer verunfallen, verunfallen ältere Kinder häufig mit dem Velo. 14-Jährige verunfallen am häufigsten mit dem Mofa (Kategorie «Andere»). Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl der schweren Personenschäden bei Kindern deutlich an.
Unfallmerkmale
Unfälle von Kindern mit schweren Personenschäden weisen u. a. folgende Merkmale auf:
- Drei Viertel der Kinder verunfallen als Lenkerin oder Lenker oder zu Fuss, ein Viertel als Mitfahrerin oder Mitfahrer (v. a. in Personenwagen).
- 6 von 10 Kindern verursachen ihre schweren Unfälle selbst.
- Zwei Drittel der schwer verletzten und getöteten Kinder sind Jungen.
- Ein Drittel der schweren Unfälle von Kindern passiert auf dem Schulweg.
- 84 % der schwer verletzten oder getöteten Kinder verunfallen bei Tageslicht.
Unfalltypen und Unfallursachen
Kinder erleiden schwere Personenschäden zu je einem Drittel bei Schleuder- und Selbstunfällen, selbst verursachten Kollisionen und nicht selbst verursachten Kollisionen. Bei den älteren Altersgruppen liegt der Anteil der nicht selbst verursachten Kollisionen ebenfalls bei etwa einem Drittel, der Anteil der Schleuder- und Selbstunfälle beträgt jedoch etwa die Hälfte und der Anteil der selbst verursachten Kollisionen ein Sechstel.
Jeweils 2 von 10 schweren Personenschäden bei Schleuder- und Selbstunfällen von Kindern sind auf Unaufmerksamkeit und Ablenkung sowie überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen. Die dritthäufigste Hauptursache bei Kinderunfällen ist die Fahrzeugbedienung. Bei den 25- bis 64-Jährigen ist Alkoholkonsum die Hauptursache für schwere Schleuder- und Selbstunfälle.
Fast ein Viertel der schweren Personenschäden bei selbst verursachten Kollisionen von Kindern sind auf Vortrittsmissachtungen zurückzuführen, bei den 25- bis 64-Jährigen ist es rund ein Sechstel. Unaufmerksamkeit und Ablenkung spielt bei den 25- bis 64-Jährigen eine deutlich grössere Rolle als bei den Kindern.
Auffällig ist, dass zwei Drittel der Hauptursachen bei selbst verursachten Kollisionen von Kindern in die Kategorie «Andere» fallen. Eine typische Ursache für Unfälle von Kindern ist z. B. «Springen, Laufen oder Spielen auf der Fahrbahn».
Quellen
- ASTRA: Strassenverkehrsunfälle (SVU) – Vollerhebung aller polizeilich registrierten Strassenverkehrsunfälle
- BFS: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) – Gesamtschweizerische Erhebung aus Personenregistern der Gemeinden, Kantone und des Bundes