Unfälle von Jugendlichen im Strassenverkehr

Jährlich verletzen sich im Schweizer Strassenverkehr rund 180 Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren schwer und etwa 5 tödlich. Sie verunfallen vor allem mit dem Motorrad.

Ausgangslage

Im Jahr 2023 verletzten sich auf Schweizer Strassen 233 Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren schwer und 10 tödlich. Zwischen 2014 und 2023 hat die Zahl der schweren Personenschäden von Jugendlichen insgesamt um mehr als ein Drittel zugenommen, wobei die Zunahme ausschliesslich in den Jahren 2021 bis 2023 erfolgte.

Während auch bei den Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren ein Anstieg von rund 15 % zu verzeichnen ist, blieb das Unfallgeschehen in den anderen Altersgruppen stabil oder ging zurück.

Unfallgeschehen

Insgesamt werden in der Schweiz jedes Jahr rund 3900 Personen im Strassenverkehr schwer verletzt und 220 getötet. 5 % der Schwerverletzten und 2 % der Getöteten sind Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren; ihr Bevölkerungsanteil beträgt 3 %.

Unfall- und Verletzungsrisiko

Schwere Strassenverkehrsunfälle von 15- bis 17-Jährigen sind im Vergleich zu den anderen Altersgruppen sehr häufig, aber nicht schwerwiegender. Die Unfallrate pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist die höchste, die Letalität jedoch die niedrigste: Von 10 000 verletzten Jugendlichen sterben etwa 40.

Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren verunfallen vor allem als Motorradfahrende schwer. Bezogen auf die Bevölkerungsgrösse weisen sie die höchste Unfallrate aller Altersgruppen auf. Die 15- bis 17-Jährigen verunfallen ausser mit dem Motorrad auch häufig mit dem Velo oder zu Fuss.

Unfallmerkmale

Die schweren Unfälle der 15- bis 17-Jährigen weisen u. a. folgende Merkmale auf:

  • 9 von 10 Jugendlichen verunfallen als Lenker oder Fussgängerin, 1 von 10 als Mitfahrerin oder Mitfahrer.
  • 7 von 10 Jugendlichen verursachen ihre schweren Unfälle selbst.
  • Drei Viertel der schwer verletzten und getöteten 15- bis 17-Jährigen sind Jungen.
  • 6 von 10 Jugendlichen verunfallen innerorts.
  • 6 von 10 der schwer verletzten oder getöteten Jugendlichen verunfallen bei Tageslicht, 3 von 10 am Wochenende.

Unfalltypen und Unfallursachen

Jugendliche erleiden mehr als 4 von 10 schweren Personenschäden bei Schleuder- und Selbstunfällen und jeweils fast 3 von 10 bei selbst verursachten Kollisionen und bei nicht selbst verursachten Kollisionen. Damit verunfallen Jugendliche häufiger bei selbst verursachten Kollisionen als 25- bis 64-Jährige.

Ein Drittel der schweren Personenschäden bei Schleuder- und Selbstunfällen Jugendlicher ist auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen, ein Viertel auf Unaufmerksamkeit und Ablenkung. An dritter Stelle folgen mit je einem Zehntel die Fahrzeugbedienung und der Alkoholkonsum. Der Anteil der schweren Unfälle mit Hauptursache Geschwindigkeit ist deutlich höher, jener mit Hauptursache Alkohol niedriger als bei den 25- bis 64-Jährigen.

Rund ein Viertel der schweren Personenschäden bei selbst verursachten Kollisionen von Jugendlichen ist auf Vortrittsmissachtungen zurückzuführen, bei den 25- bis 64-Jährigen ist es rund ein Sechstel. Auch Unaufmerksamkeit und Ablenkung spielt bei den 15- bis 17-Jährigen eine grössere Rolle als bei den 25- bis 64-Jährigen. 

Quellen

  • ASTRA: Strassenverkehrsunfälle (SVU) – Vollerhebung aller polizeilich registrierten Strassenverkehrsunfälle
  • BFS: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) – Gesamtschweizerische Erhebung aus Personenregistern der Gemeinden, Kantone und des Bundes