Ausgangslage
Im Jahr 2023 verletzten sich in der Schweiz 180 Personen im Alter von 25 bis 64 Jahren, die zu Fuss im Strassenverkehr unterwegs waren, schwer oder tödlich. Insgesamt sind in dieser Altersgruppe rund 10 % der schweren Personenschäden im Strassenverkehr auf Fussgängerunfälle zurückzuführen.
Die Zahl der schweren Fussgängerunfälle ist im Jahr 2023 leicht tiefer als im Jahr 2014. Auch in allen anderen Altersgruppen sind die Zahlen in diesem Zeitraum rückläufig.
Unfallgeschehen
Insgesamt sind 40 % der schwer verletzten und 28 % der getöteten Fussgängerinnen und Fussgänger zwischen 25 und 64 Jahre alt.
Damit liegt dieser Anteil deutlich unter ihrem Bevölkerungsanteil von 56 %. In der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen gibt es mehr Schwerverletzte und Getötete als in der Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen.
Unfall- und Verletzungsrisiko
Bei den schweren Fussgängerunfällen zeigt sich einerseits ein Alterseffekt: Mit zunehmendem Alter steigt das kilometerbezogene Risiko eines schweren Fussgängerunfalls. Bei den Seniorinnen und Senioren ist das Risiko eines schweren Fussgängerunfalls dreimal höher als bei den 25- bis 64-Jährigen. Andererseits zeigt sich auch, dass Kinder zu Fuss stark gefährdet sind.
Fussgängerinnen und Fussgänger haben im Vergleich zu PW-Insassinnen und -Insassen ein höheres Risiko, pro zurückgelegten Personenkilometer schwer zu verunfallen. Bei den 25- bis 64-Jährigen ist dieses Risiko zu Fuss rund siebenmal höher als im Personenwagen.
Unfallmerkmale
Schwere Fussgängerunfälle von Erwachsenen im Alter von 25 bis 64 Jahren weisen u. a. folgende Merkmale auf:
- Drei Viertel der schweren Fussgängerunfälle der 25- bis 64-Jährigen werden wie bei den anderen Altersgruppen durch die Kollisionsgegner verursacht.
- Etwas mehr als die Hälfte der schwer verletzten und getöteten 25- bis 64-jährigen Fussgängerinnen und Fussgänger sind Frauen. In den anderen Altersgruppen ist dieser Anteil gleich.
- Knapp 10 % der schweren Fussgängerunfälle der 25- bis 64-Jährigen passieren mit einem fahrzeugähnlichen Gerät (fäG).
- 9 von 10 schweren Fussgängerunfällen passieren innerorts.
- 4 von 10 schweren Fussgängerunfällen passieren auf Fussgängerstreifen.
- Die meisten schweren Fussgängerunfälle ereignen sich bei Tageslicht. Allerdings ist der Anteil schwerer Unfälle bei Dämmerung und Dunkelheit bei den 25- bis 64-Jährigen mit gut 40 % deutlich höher als bei den anderen Altersgruppen mit knapp 30 %.
Unfalltypen und Unfallursachen
Unfälle auf den öffentlichen Verkehrsflächen gelten nur dann als Strassenverkehrsunfälle, wenn mindestens ein Fahrzeug beteiligt ist. Bei den in der amtlichen Unfallstatistik erfassten Fussgängerunfällen handelt es sich deshalb um Kollisionen.
Hintergrund: Unfälle mit fahrzeugähnlichen Geräten (fäG) zählen in dieser Statistik ebenfalls zu den Fussgängerunfällen. Dabei handelt es sich oftmals um Selbstunfälle. Diese werden hier nicht berücksichtigt.
Fussgängerinnen und Fussgänger nur selten Hauptverursachende
Zwei Drittel der schweren Kollisionen von Fussgängerinnen und Fussgängern aller Altersgruppen passieren auf geraden Strecken, ein Sechstel an Verzweigungen. Dabei handelt es sich vor allem um Querungsunfälle auf und neben Fussgängerstreifen.
Werden 25- bis 64-Jährige zu Fuss schwer verletzt oder getötet, sind sie bei etwa jeder vierten schweren Kollision die Hauptverursachenden.
Die mit Abstand häufigste Hauptursache bei schweren Fussgängerkollisionen ist die Vortrittsmissachtung, z. B. an Fussgängerstreifen. Sie wird mehrheitlich von den Kollisionsgegnern begangen (95 %).
Quellen
- ASTRA: Strassenverkehrsunfälle (SVU) – Vollerhebung aller polizeilich registrierten Strassenverkehrsunfälle
- BFS: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) – Gesamtschweizerische Erhebung aus Personenregistern der Gemeinden, Kantone und des Bundes
- ARE/BFS: Mikrozensus Mobilität und Verkehr (MZMV) – Alle fünf Jahre durchgeführte telefonische Befragung zum Mobilitätsverhalten einer repräsentativen Stichprobe von zurzeit rund 55 000 Haushalten