Ausgangslage
Das Unfallgeschehen mit E-Trottinetts wird erst seit dem Jahr 2019 in der amtlichen Statistik erfasst. Im Jahr 2023 verletzten sich auf Schweizer Strassen 121 E-Trottinett-Fahrerinnen und -Fahrer schwer und 2 tödlich. Während im Jahr 2019 nur 16 schwere Personenschäden polizeilich registriert wurden, waren es im Jahr 2023 bereits über 100. E-Trottinetts sind im Strassenverkehr immer häufiger anzutreffen und damit gibt es auch immer mehr Unfälle mit E-Trottinetts.
Unfallgeschehen
Insgesamt werden in der Schweiz jedes Jahr 3 900 Personen im Strassenverkehr schwer verletzt und 220 getötet. 2 % der Schwerverletzten und 1 % der Getöteten sind E-Trottinett-Fahrende.
Unfall- und Verletzungsrisiko
Bis ins Jahr 2018 wurden E-Trottinetts in der amtlichen Unfallstatistik nicht erfasst. Sie wurden damals der Kategorie «Andere» zugeordnet. Die Analysen für die Jahre 2019 bis 2023 zeigen: Schwere E-Trottinett-Unfälle sind zwar selten und weisen eine geringe Letalität auf, von 10 000 verletzten E-Trottinett-Fahrenden sterben knapp 50.
Aufgrund der starken Zunahme der Verletztenzahlen in den letzten Jahren ist eine Fortsetzung dieses Trends zu erwarten und eine differenzierte Betrachtung dieser Mobilitätsform sehr wichtig. Die fahrleistungsbezogenen Risiken sind derzeit nicht kalkulierbar, da schweizweit aktuell noch keine Verhaltensdaten von E-Trottinett-Fahrenden vorliegen.
Unfallmerkmale
Die schweren E-Trottinett-Unfälle weisen u. a. folgende Merkmale auf:
- Praktisch alle schwer verletzten und getöteten E-Trottinett-Fahrenden sind Lenkerinnen und Lenker, Mitfahrerinnen und Mitfahrer sind kaum betroffen.
- Drei Viertel der schwer verletzten und getöteten E-Trottinett-Fahrenden sind Männer.
- Praktisch alle schweren E-Trottinett-Unfälle passieren innerorts.
- Drei Viertel der schweren E-Trottinett-Unfälle sind Schleuder- und Selbstunfälle, ein Viertel sind Kollisionen.
- 4 von 10 der schweren E-Trottinett-Unfällen passieren bei Dämmerung oder Dunkelheit, deutlich mehr als bei anderen Mobilitätsformen. Zudem ereignet sich ein Drittel am Wochenende – ebenfalls ein vergleichsweise hoher Anteil.
Unfalltypen und Unfallursachen
Alkohol ist die häufigste Hauptursache bei schweren Schleuder- und Selbstunfällen mit dem E-Trottinett, gefolgt von Unaufmerksamkeit und Ablenkung, Geschwindigkeit sowie Fahrzeugbedienung. Bei zwei Fünfteln der schweren Unfälle ist Alkoholkonsum die Hauptursache, bei einem Fünftel Unaufmerksamkeit und Ablenkung.
Etwa die Hälfte der schweren E-Trottinett-Kollisionen ist auf Vortrittsmissachtung und eine von zwölf auf Alkoholkonsum zurückzuführen.
Quellen
- ASTRA: Strassenverkehrsunfälle (SVU) – Vollerhebung aller polizeilich registrierten Strassenverkehrsunfälle
- BFS: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) – Gesamtschweizerische Erhebung aus Personenregistern der Gemeinden, Kantone und des Bundes