Personenwagenunfälle bei Erwachsenen

Zwei Drittel der Unfälle mit Personenwagen (PW) bei Erwachsenen im Alter von 25 bis 64 Jahren sind selbst verursacht. Insgesamt verletzten sich in dieser Zielgruppe jedes Jahr 420 Personen schwer oder tödlich.

Ausgangslage

Im Jahr 2023 verletzten sich auf Schweizer Strassen 417 Erwachsene im Alter von 25 bis 64 Jahren in Personenwagen schwer oder tödlich. Insgesamt sind in dieser Altersgruppe knapp 20 % der schweren Personenschäden im Strassenverkehr auf PW-Unfälle zurückzuführen.

Die Anzahl schwerer PW-Unfälle der 25- bis 64-Jährigen ist im Jahr 2023 um ein Drittel tiefer als im Jahr 2014. 

Unfallgeschehen

Insgesamt sind 55 % der schwer verletzten und 43 % der getöteten PW-Insassinnen und PW-Insassen zwischen 25 und 64 Jahre alt. Damit liegt der Anteil der Getöteten unter ihrem Bevölkerungsanteil von 56 %.

Unfall- und Verletzungsrisiko

Generell zeigt sich, dass Erwachsene im Alter von 25 bis 64 Jahren ein geringeres kilometerbezogenes Risiko haben, mit dem Personenwagen schwer zu verunfallen als andere Altersgruppen. Ihr Risiko ist zwei- bis dreimal geringer als das der anderen Altersgruppen.

Auch im Vergleich zu anderen Mobilitätsformen – z. B. zu Fuss gehen – haben PW-Insassinnen und PW-Insassen pro Personenkilometer ein deutlich geringeres Risiko, schwer zu verunfallen. Bei den 25- bis 64-Jährigen ist dieses Risiko mit dem Personenwagen rund 7-mal kleiner als zu Fuss.

Unfallmerkmale

Schwere PW-Unfälle der Erwachsenen im Alter von 25 bis 64 Jahren weisen u. a. folgende Merkmale auf:

  • Die 25- bis 64-Jährigen verursachen zwei Drittel ihrer schweren PW-Unfälle selbst. Damit liegt ihr Anteil deutlich unter dem der anderen Altersgruppen.
  • 6 von 10 in Personenwagen schwer Verletzte und Getötete sind Männer. In den anderen Altersgruppen ist der Anteil gleich.
  • 8 von 10 der schwer Verunfallten in Personenwagen waren angegurtet. Damit ist die Gurtentragquote etwa gleich hoch wie in den anderen Altersgruppen. 
  • Schwere PW-Unfälle passieren am häufigsten auf Ausserortsstrassen. Der Anteil schwerer Unfälle auf Innerortsstrassen ist bei den 24- bis 65-Jährigen jedoch geringer als bei den anderen Altersgruppen.
  • Der Anteil schwerer Unfälle auf geraden Strecken ist etwas höher als bei den anderen Altersgruppen.
  • 6 von 10 schweren PW-Unfällen passieren bei Tageslicht. Der Anteil schwerer Unfälle bei Dämmerung oder Dunkelheit ist etwas höher als bei den anderen Altersgruppen (43 % vs. 35 %).

Unfalltypen und Unfallursachen

Schwere Personenschäden bei 25- bis 64-Jährigen in Personenwagen sind etwa zu gleichen Teilen auf Schleuder- und Selbstunfälle sowie auf Kollisionen zurückzuführen. Bei den anderen Altersgruppen ist der Anteil der Schleuder- und Selbstunfälle höher.

Schleuder- und Selbstunfälle 

Hinsichtlich der Unfallstelle bei schweren Schleuder- und Selbstunfällen von PW-Insassinnen und PW-Insassen gibt es nur geringe Unterschiede zwischen den 25- bis 64-Jährigen und den anderen Altersgruppen: Die Hälfte verunfallt in Kurven, 4 von 10 auf geraden Strecken. Im Vergleich zu den anderen Altersgruppen ist ihr Anteil auf gerader Strecke höher. 

Die Hauptursachen für schwere Schleuder- und Selbstunfälle von 25- bis 64-jährigen PW-Insassinnen und PW-Insassen sind Alkohol, Geschwindigkeit sowie Unaufmerksamkeit und Ablenkung. Im Vergleich zu den anderen Altersgruppen spielt der Alkoholkonsum bei den 25- bis 64-Jährigen eine deutlich grössere Rolle; der Anteil der schweren Alkoholunfälle ist bei ihnen fast doppelt so hoch.

Kollisionen 

Schwere Kollisionen von PW-Insassinnen und PW-Insassen aller Altersgruppen passieren am häufigsten auf gerader Strecke. An zweiter Stelle folgen bei den 25- bis 64-Jährigen Unfälle in Kurven und an Verzweigungen, d. h. an Kreuzungen, Einmündungen und im Kreisel. 

Kollisionen auf gerader Strecke sind bei den 25- bis 64-jährigen PW-Insassinnen und PW-Insassen überdurchschnittlich häufig, Kollisionen an Verzweigungen unterdurchschnittlich häufig. 

Die 25- bis 64-Jährigen sind bei rund 40 % ihrer schweren PW-Kollisionen Hauptverursachende. Bei den anderen Altersgruppen liegt dieser Anteil bei 60 %.

Die häufigsten Hauptursachen bei schweren PW-Kollisionen sind Vortrittsmissachtung sowie Unaufmerksamkeit und Ablenkung. Die 25- bis 64-Jährigen verursachen die Kollisionen wegen Vortrittsmissachtung seltener selbst als andere Personengruppen. Dagegen sind sie häufiger Hauptverursachende von schweren Unfällen wegen Unaufmerksamkeit und Alkohol.

Quellen

  • ASTRA: Strassenverkehrsunfälle (SVU) – Vollerhebung aller polizeilich registrierten Strassenverkehrsunfälle
  • BFS: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) – Gesamtschweizerische Erhebung aus Personenregistern der Gemeinden, Kantone und des Bundes
  • ARE/BFS: Mikrozensus Mobilität und Verkehr (MZMV) – Alle fünf Jahre durchgeführte telefonische Befragung zum Mobilitätsverhalten einer repräsentativen Stichprobe von zurzeit rund 55 000 Haushalten