Ausgangslage
Im Jahr 2023 verletzten sich auf Schweizer Strassen 522 Fussgängerinnen und Fussgänger schwer und 46 tödlich. Zwischen 2014 und 2023 hat die Zahl der schweren Personenschäden bei den Fussgängerinnen und Fussgängern zwar insgesamt um ein Sechstel abgenommen, in den letzten drei Jahren ist jedoch wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen.
Unfallgeschehen
Insgesamt werden in der Schweiz jedes Jahr rund 3900 Personen im Strassenverkehr schwer verletzt und 220 getötet. 13 % der Schwerverletzten und 18 % der Getöteten sind zu Fuss unterwegs.
Unfall- und Verletzungsrisiko
Schwere Personenschäden aufgrund von Fussgängerunfällen sind nicht sehr häufig. Hingegen ist die Letalität bei Fussgängerunfällen über alle betrachteten Mobilitätsformen hinweg am höchsten: Von 10 000 verletzten Fussgängerinnen und Fussgängern sterben rund 200.
Das Risiko, schwer zu verunfallen, ist zu Fuss geringer als auf dem Motorrad, E-Bike oder Velo, aber höher als im Auto. Es beträgt pro zurückgelegten Kilometer rund ein Viertel des Risikos von Velofahrenden.
Unfallmerkmale
Schwere Fussgängerunfälle weisen u. a. folgende Merkmale auf:
- Bei drei Vierteln der schweren Fussgängerunfälle sind die Kollisionsgegner die Hauptverursachenden.
- Mehr als die Hälfte der schwer verletzten und getöteten Fussgängerinnen und Fussgänger sind Frauen.
- Bei jedem zehnten schweren Fussgängerunfall ist ein fahrzeugähnliches Gerät (fäG) wie z. B. ein Trottinett beteiligt.
- Fast die Hälfte der schweren Fussgängerunfälle passiert auf Fussgängerstreifen.
- Zwei Drittel der schweren Fussgängerunfälle passieren tagsüber bei Tageslicht, 8 von 10 an Werktagen.
Unfalltypen und Unfallursachen
Unfälle auf den öffentlichen Verkehrsflächen gelten nur dann als Strassenverkehrsunfälle, wenn mindestens ein Fahrzeug beteiligt ist. Bei den in der amtlichen Unfallstatistik erfassten Fussgängerunfällen handelt es sich somit um Kollisionen. Ausnahme: Unfälle mit fahrzeugähnlichen Geräten (fäG) zählen in dieser Statistik ebenfalls zu den Fussgängerunfällen. Bei diesen Unfällen kommt es auch zu Schleuder- und Selbstunfällen.
Unaufmerksamkeit und Ablenkung ist die häufigste Hauptursache bei schweren Schleuder- und Selbstunfällen von fäG-Benützenden, gefolgt von Geschwindigkeit, Fahrzeugbedienung und Alkohol. Bei jedem fünften schweren Unfall ist Unaufmerksamkeit und Ablenkung die Hauptursache, bei jedem sechsten Geschwindigkeit.
Mehr als 4 von 10 schweren Fussgängerkollisionen sind auf Vortrittsmissachtungen zurückzuführen.
Quellen
- ASTRA: Strassenverkehrsunfälle (SVU) – Vollerhebung aller polizeilich registrierten Strassenverkehrsunfälle
- BFS: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) – Gesamtschweizerische Erhebung aus Personenregistern der Gemeinden, Kantone und des Bundes
- ARE/BFS: Mikrozensus Mobilität und Verkehr (MZMV) – Alle fünf Jahre durchgeführte telefonische Befragung zum Mobilitätsverhalten einer repräsentativen Stichprobe von zurzeit rund 55 000 Haushalten