Ausgangslage
Im Jahr 2023 verletzten sich auf Schweizer Strassen 101 E-Trottinett-Fahrende im Alter von 25 bis 64 Jahren schwer oder tödlich. Insgesamt sind in dieser Altersgruppe rund 4 % der schweren Personenschäden im Strassenverkehr auf Unfälle mit E-Trottinetten zurückzuführen.
Die Zahl der schweren E-Trottinett-Unfälle der 25- bis 64-Jährigen ist im Jahr 2023 fast achtmal so hoch wie im Jahr 2019.
Unfallgeschehen
Insgesamt sind 80 % der schwer verletzten und 86 % der getöteten E-Trottinett-Fahrerinnen und -Fahrer zwischen 25 und 64 Jahre alt.
Dieser Anteil liegt deutlich über Bevölkerungsanteil dieser Altersgruppe von 56 %. Die hohe Zahl der Schwerverletzten und Getöteten stammt vor allem aus dem Alterssegment der 25- bis 44-Jährigen.
Unfallmerkmale
Schwere E-Trottinett-Unfälle von Erwachsenen im Alter von 25 bis 64 Jahren weisen u. a. folgende Merkmale auf:
- 90 % der schweren E-Trottinett-Unfälle sind selbst verursacht. Dies trifft auch auf die anderen Altersgruppen zu.
- Mehr als drei Viertel der schwer verletzten und getöteten E-Trottinett-Fahrenden sind Männer. In den anderen Altersgruppen ist deren Anteil geringer.
- Wie in den anderen Altersgruppen trug jeder 10. schwer Verunfallte einen Helm.
- Drei Viertel der 25- bis 64-Jährigen verunfallten bei einem Alleinunfall schwer; bei den anderen Altersgruppen ist dieser Anteil etwas geringer.
- Die schweren E-Trottinett-Unfälle passieren fast ausschliesslich innerorts.
- Die schweren E-Trottinett-Unfälle passieren bei allen Altersgruppen häufiger bei Tageslicht als bei Dämmerung und Dunkelheit.
Unfalltypen und Unfallursachen
Der Schleuder- und Selbstunfall ist in allen Altersgruppen der häufigste Unfalltyp mit dem E-Trottinett: 8 von 10 schweren Personenschäden bei den 25- bis 64-Jährigen sind auf Schleuder- und Selbstunfälle zurückzuführen, 2 von 10 auf Kollisionen.
Schleuder- und Selbstunfälle
70 % der schweren Schleuder- und Selbstunfälle der 25- bis 64-jährigen E-Trottinett-Fahrerinnen und -Fahrer ereignen sich auf geraden Strecken, je rund 10 % in Kurven und an Verzweigungen. Der Anteil der Unfälle auf geraden Strecken ist bei den 25- bis 64-Jährigen höher als bei den anderen Altersgruppen.
Die Hauptursachen für schwere Schleuder- und Selbstunfälle der 25- bis 64-jährigen E-Trottinett-Fahrerinnen und -Fahrer sind Alkohol, Unaufmerksamkeit und Ablenkung, Geschwindigkeit sowie Fahrzeugbedienung. Im Vergleich zu den anderen Altersgruppen spielt bei den 25- bis 64-Jährigen der Alkoholkonsum eine deutlich grössere Rolle: Er ist anderthalb Mal häufiger die Hauptursache für schwere E-Trottinett-Unfälle.
Kollisionen
Die Hälfte aller schweren Kollisionen der 25- bis 64-jährigen E-Trottinett-Fahrenden passiert auf geraden Strecken, 40 % an Verzweigungen, d. h. an Kreuzungen, Einmündungen oder im Kreisel.
Die 25- bis 64-Jährigen sind bei 60 % der schweren E-Trottinett-Kollisionen Hauptverursachende, die anderen Altersgruppen bei 70 %.
Die mit Abstand häufigste Hauptursache bei schweren E-Trottinett-Kollisionen ist die Vortrittsmissachtung. E-Trottinett-Kollisionen von 25- bis 64-Jährigen wegen Vortrittsmissachtung haben sie zu rund 25 % selbst verursacht. Zum Vergleich: Bei E-Trottinett-Kollisionen aufgrund von Vortrittsmissachtung bei den anderen Altersgruppen sind die Fahrerinnen und Fahrer zu 80 % Hauptverursachende.
Quellen
- ASTRA: Strassenverkehrsunfälle (SVU) – Vollerhebung aller polizeilich registrierten Strassenverkehrsunfälle
- BFS: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) – Gesamtschweizerische Erhebung aus Personenregistern der Gemeinden, Kantone und des Bundes